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Verhinderungspflege: Vorsicht vor Betrügern!

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Ein angeblicher Berater möchte für dich “Urlaubsgeld von der Pflegekasse” beantragen: Spätestens jetzt solltest du hellhörig werden. Denn es gibt immer mehr Betrüger, die Missbrauch mit der Verhinderungspflege betreiben. So erhalten kriminelle Banden Geld von der Pflegekasse, von dem eigentlich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen profitieren sollten.

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Sie gehen bis zu ihrer Belastungsgrenze und darüber hinaus: Menschen, die ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause betreuen. Deshalb leisten die Pflegekassen eine sogenannte Verhinderungspflege von bis zu 2.599 Euro (3.539 € ab dem 1.7.) pro Jahr. Mit diesem Geld soll eine Ersatzpflegeperson bezahlt werden, wenn die Pflegepersonen mal Pause brauchen oder Urlaub machen möchten.

Die Verhinderungspflege boomt: 3,1 Milliarden Euro gaben die Pflegekassen letztes Jahr dafür aus; das waren 20 Prozent mehr als 2023. Allerdings profitierten von diesem Geld nicht nur die Betroffenen, sondern immer häufiger auch Betrüger.

Das heißt, die Verhinderungspflege wird ausbezahlt, ohne dass sie überhaupt stattgefunden hat. Hinter diesem Betrug stecken vor allem organisierte Banden oder Clans, die großangelegten Sozialmissbrauch betreiben.

Verhinderungsgeld wird als Urlaubsgeld angepriesen

NDR, WDR, Süddeutscher Zeitung und Plusminus berichteten über einen besonders drastischen Fall, bei dem die Staatsanwaltschaft Bayreuth Anklage wegen mehrfachen Betruges erhob: Demnach überredete eine deutsch-russische Pflegeberaterin rund 100 Versicherte aus dem gleichen Kulturkreis Verhinderungspflege zu beantragen. Diese soll sie als Urlaubsgeld angepriesen und dafür eine saftige Provision verlangt haben. Die Pflegeberaterin erhielt also einen großen Teil des Geldes, ohne dass die Verhinderungspflege jemals geleistet wurde.

Das ist kein Einzelfall. In ganz Deutschland berichten Pflegekassen von gewerbe- oder bandenmäßigem Betrug bei der Verhinderungspflege. Aufgedeckt wird dieser häufig zufällig. Etwa, wenn ein Versicherter Verhinderungspflege in Anspruch genommen hat, obwohl er in diesem Zeitraum im Krankenhaus lag. Auffällig wird es auch, wenn die angebliche Ersatzpflegeperson über zehn Pflegebedürftige an unterschiedlichen Orten gleichzeitig betreut.

Fehlende Kontrollen sind ein Problem

Trotzdem bleiben viele Fälle unentdeckt. Denn strenge Kontrollen fehlen bei der Verhinderungspflege. Die Versicherten müssen lediglich einen Antrag ausfüllen und schon wird ihnen das Geld überwiesen – das funktioniert sogar bis zu vier Jahre rückwirkend. Eigentlich soll so das Leben der pflegenden Angehörigen erleichtert werden. Denn sie sollen sich in ihrem anstrengenden Alltag nicht noch mit bürokratischen Hürden beschäftigen müssen.

Die Kehrseite der Medaille: Betrüger haben so leichtes Spiel; insbesondere, wenn ihre Opfer schlecht Deutsch sprechen und sich mit Anträgen nicht gut auskennen. Aus Unwissenheit  bevollmächtigen sie angebliche Berater, Anträge für die Verhinderungspflege für sie auszufüllen, die die Betrüger oft als „Urlaubsgeld von der Pflegeversicherung“ anpreisen. Den Großteil der Zahlung behalten die Täter, den Senior:innen gewähren sie lediglich eine Kick-Back-Zahlung von 100 oder 200 Euro.

Noch mehr Anreize für Betrüger?

Immerhin sollen die Versicherten und ihre Angehörigen demnächst eine bessere Kontrollmöglichkeit erhalten. So wird den Pflegebedürftigen nach Auszahlung der Leistungen eine schriftliche Übersicht zugesandt. Ob dies hilft, Betrügereien aufzudecken, wird sich zeigen.

Vorerst haben aber die Täter wohl noch mehr Anreiz, das Unwissen der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen auszunutzen: Denn am 1. Juli 2025 wird die Verhinderungspflege von 2.500 auf über 3.500 Euro erhöht.

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